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Moni Gonias

Moni Odigitria Geschichte Die Geschichte des Klosters reicht bis in die Mitte des 9. Jh. zurück, damals ließen sich am Nordkap der Halbinsel Rodopou Eremiten nieder, bald darauf wurde am Platz des antiken Artemis-Diktynna-Heiligtums ein Kloster gegründet. Nach mehrfachen Überfällen von See zogen sich im 13. Jh. Asketen und Mönche an die innere Bucht, auf das Gelände des heutigen Klosterfriedhofs, zurück. Aufgrund einer Vision errichtete der hl. Blasius von Zypern 1618-34 das Kloster an der heutigen Stelle, die Familie Zangarola unterstützte das Bauvorhaben. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde es von den Türken zweimal niedergebrannt, 1662 wieder aufgebaut und nach Intervention des Patriarchen in Konstantinopel erhielt es sogar die Erlaubnis, eine Schule einzurichten und Priester auszubilden. Wie Arkadi war auch Gonias stets ein Zentrum des kretischen Widerstands gegen die Türken, weshalb das Kloster noch mehrfach schwere Verwüstungen erlitt (1822, 1841). 1867 wurde beim Beschuss durch türkische Kriegsschiffe die wertvolle Bibliothek vernichtet. Auch im Zweiten Weltkrieg war das Kloster Zufluchtsort kretischer Widerstandskämpfer und wurde 1941 von deutschen Truppen schwer beschädigt, die Mönche sogar zeitweilig inhaftiert. Dennoch war der Abt des Klosters nach dem Krieg bereit, die Gebeine deutscher Soldaten bis zur Umbettung nach Maleme im Klostergelände zu beherbergen. Heute leben noch vier Mönche im Moni Gonias, das nach einer Ikone der Panagia Odigitria (Wegweiserin) auch Moni Odigitria genannt wird. Besichtigung Von außen wirkt das direkt an der Straße stehende Kloster wenig ansehnlich. Neben dem Portal sind noch Marmorkonsolen einer ehemaligen Balustrade in Form springender Löwen erhalten, der Glockenturm über der Kirchenfassade entstand 1899. 1634 wurde die Klosterkirche fertig gestellt, Ende des 19. Jh. kamen zwei Seitenschiffe und eine gemeinsame Vorhalle im Westen hinzu. Das Katholikon ist im Besitz sehr schöner Ikonen: rechts von der Orea Pyli ›Christus Pantokrator‹, daneben ›Johannes d. Täufer‹, links die thronende ›Muttergottes Odigitria‹ (reich mit Votivgaben behängt), neben ihr ›Johannes d. Theologe‹. Alle vier Ikonen wurden 1671 vom Mönch Parthenios gemalt. Aus der Mitte des 15. Jh. stammt ›Christus als Hoherpriester‹ im linken Seitenschiff (vielleicht von Andreas Ritzos), ebenfalls aus dem 15. Jh. eine ›Barmherzige Muttergottes‹ (Panagia Eleousa) im rechten Seitenschiff. Prächtig ist auch der reich geschnitzte Bischofsstuhl. Eindrucksvoll ist schließlich noch das ›Jüngste Gericht‹ mit dem Feuer speienden Rachen des Höllendrachens (im Mittelschiff links). Das Museum bewahrt neben vielen Priestergewändern weitere hervorragende Ikonen, darunter eine ›Nikolaos-Ikone‹ aus dem 15. Jh., ferner eine ›Kreuzigung‹ und ein ›Nikolausbild‹ von Konstantinos Paleokapas (1634 und 1638); die vielfigurige ›Josephsgeschichte‹ von Neilos (1642) u. a. m. Gegenüber vom Klosterportal steht an der Straße ein recht beschädigter, in gutem Quadermauerwerk errichteter Brunnen von 1708. Knapp einen Kilometer weiter nördlich liegt der moderne Bau der Orthodoxen Akademie, in der viele Tagungen, auch mit deutschen Teilnehmern, stattfinden. Die Akademie wurde vom Metropoliten des Bezirks Kissamos, Bischof Ireneos, gegründet, der in den Sechzigerjahren die orthodoxe Kirche den Lebensproblemen öffnete. Er engagierte sich für soziale Fragen und initiierte 1968 die Gründung der volkseigenen Reederei ANEK, die das Monopol der Reeder von Piräus durchbrach.